Ballblase eines Fußballs

Der Aufbau eines Fußballs

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Was alles im Fußball steckt

Ich denke mal jeder von euch hat einen Fußball zuhause und weiß nicht so direkt, woraus der Ball eigentlich besteht. Das ist ja auch eigentlich nicht von Nöten, aber sobald es an den Kauf eines neuen Balles geht, möchte man schon wissen, was man sich da zulegt und ob der Preis gerechtfertigt ist. Aus diesem Grund habe ich für euch mal alle Fußbälle in vier Klassen unterteilt und sie förmlich auseinandergenommen und analysiert.

Der Standard-Ball - Alles bis ca. 20€

Der klassische Fußball besteht aus einer Blase und 32 miteinander vernähten Panels. Die Blase selbst besteht aus Polyurethan oder Gummi und sorgt dafür, dass die Luft im Ball bleibt. Aufpumpen tut man den Ball über das Ventil, welches im Ventilhalter der Blase steckt. Erstaunlicherweise ist das Ventil nicht fest mit der Blase verbunden, sondern nur reingesteckt, was den Wechsel des Ventils unglaublich stark vereinfacht.

Die 32 Panels sind aus Fünf- und Sechsecken zusammengenäht, sodass mit relativ kleinen Panels eine große Oberfläche erschaffen werden kann. Der Ball Nike Ordem besteht z.B. nur aus fünfeckigen Panels, die riesig sind, um die Größe des Balles beizubehalten.

Bei solchen Bällen wichtig zu merken ist, dass wenn der Faden in der Naht sehr dick ist, das Material der Panels meist auch widerstandsfähiger ist. Das kommt daher, weil die Panels, die maschinengenäht sind aus sehr weichem Material bestehen und deshalb viele kleine Einstiche nötig sind, damit die Panels selbst an der Naht nicht zerreißen.

Ballaufbau VentilBallaufbau Glider

Ball mit verwebter Blase - ca. 15-25€

Dieser Ball hebt sich von den einfachen Bällen durch ein einziges Merkmal ab: Die Blase liegt nicht direkt unter den Panels, sondern ist entweder mit einem Faden verwebt oder richtig mit Stoff umwickelt. Der Sinn dabei ist, dass die Nähte der Panels weniger belastet werden, wenn der eigentliche Druck durch die Verwebung abgefangen wird. Mit diesem Prinzip kann ein Ball härter aufgepumpt werden und nicht mehr platzen, wenn eine Naht beschädigt wird oder reißt.

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Die Spieleigenschaften profitieren auch ein wenig: Kleinere Nähte sind weicher und es macht keinen Unterschied, ob der Ball an der Naht oder mitten im Panel geschossen wird. Da die Verwebung auch dafür sorgt, dass die Panels weniger gezerrt werden, bleibt der Ball auch eher rund. Adidas gibt bei diesem Bällen eine zweijährige Garantie auf Form und Nähte.

Ballblase eines Fußballs

Seit einigen Jahren ist die 32-Panel-Struktur so Mainstream geworden, dass sich einige Hersteller Variationen überlegt haben, um die Herstellung zu vereinfachen und das Flugverhalten zu beeinflussen. Beispiele sind der Brazuca, Jabulani, Speedcell und Tango12 Glider.

Geklebter Trainingsball - ca. 25-40€

Ein geklebter Ball hat noch einen weiteren Vorteil. Keine Nähte haben auch keine Auswirkung auf Spieleigenschaften und Lebensdauer. Diese Bälle haben eine Blase, die nicht verwebt, sondern mit speziellem Material förmlich verklebt ist. Das heißt der „Stoff“ wird fest mit der Blase verbunden. Diese nimmt somit wieder jeglichen Druck von den Panels. Die Panels werden nun miteinander verklebt oder verschweißt.
Beispiele für solche Bälle sind zum Beispiel alle Adidas Top Training, Top Replique, Nike Saber, einige ProTouch Modelle und noch viele andere.

Panel eines FußballsBeau Jeu Top Replique Siegel

Geklebter Spielball - ca. 40-140€

Geklebte Spielbälle haben ebenfalls geklebte oder verschweißte Panels, allerdings sind diese etwas dicker und aus wesentlich beständigerem Material. Die Blase hat hier auch noch eine ganz besondere Eigenschaft: Das Ventil und der Ventilhalter bekommen ein Gegengewicht, damit der Ball seinen Schwerpunkt auch genau in der Mitte hat. Meistens kann man dieses Gegengewicht prüfen, indem man den Ball auf einen ebenen Untergrund legt und schaut, ob er sich mit dem Ventil nach unten dreht oder nicht. Rollt er woanders hin, ist er nicht mehr rund.

Die Blase besteht aus hochwertigerem Material und die Verklebung der Blase ist auch besser (aber leider nicht perfekt). Mit den ganzen Änderungen kann man den Spielball bis 1,0 Bar aufpumpen, was beim Trainingsball zu starker Verkürzung der Lebensdauer führt, denn auch eine verwebte Blase dehnt sich aus und schon liegt wieder Last auf den Schweißnähten, die weniger Belastung aushalten als genähte Nähte.

Die Form der Panels hat sich wie auch bei den Trainingsbällen über die Jahre geändert, sodass  Modelle wie der Teamgeist, Europass, Jabulani, Tango12, brazuca und schließlich Beau Jeu auf den Markt gekommen sind.

Ein Fußball von innenSiegel des offiziellen Matchballs

Neben dieser Einteilung gibt es auch Bälle, die eine Kombination aus allem sind. Beispielsweise hat Nike bis ca. 2013 keine geklebten Spielbälle auf den Markt gebracht und trotzdem waren sie super und wurden in Spanien, Italien, England in den Top-Ligen genutzt.
ProTouch hat für ca. 30€ geklebte Bälle im Angebot, die sehr gut an einen originalen Adidas Spielball herankommen und auch Puma hat erst seit ein paar Jahren Panels, die von der Fünf- und Sechseckerstruktur abweichen. Dieser Artikel ist also eher als grobe Richtlinie und nicht als exakte Vorschrift zu sehen.

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Ich freue mich auf deinen Besuch! Euer Paul von Fussballreparatur.de

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